Das Auge horcht - Listening Eye, Materialbild, 2008, 80 cm x 100 cm

Das Auge nimmt wahr - Seeing Eye, Materialbild, 2008, 80 cm x 100 cm

Das Auge spricht - Speaking Eye, Materialbild, 2008, 100 cm x 100 cm

„Um das Bild „des Neuen Menschen“ zu skizzieren, greift Maria Lohaus einen alten
griechischen Mythos auf. Erst wenn wir uns diesen Mythos vor Augen führen und
Platon „sprechen lassen“, werden wir merken, dass im Zentrum der abstrakten Kunst
von Maria Lohaus stets der Mensch steht. Dieser von Platon übertragene Mythos
besagt, dass der Mensch ursprünglich kugelförmig gewesen sei, aber zur Strafe für
seinen Hochmut von dem griechischen Gott aller Götter Zeus halbiert worden sei,
sodass er sich nach der anderen Hälfte seiner selbst sehne und nach ihr unterwegs
sei, um wieder zur Ganzheit zu finden.

Das wiederkehrende Motiv in Maria Lohaus‘ Werken – der Kreis – symbolisiert den
Menschen in seiner ganzheitlichen Natur. Die Künstlerin wählt zwei unterschiedliche
Medien – Leinwand und Acrylglas, um zwei Seiten der menschlichen Existenz zu
betonen. Wenn Sie sich den Bildern nähern, werden Sie sehen, dass die organische
und zugleich irdische Seite des Menschen konsequent auf dem Acrylglas dargestellt
wird, während seine transzendentale Natur auf der Leinwand kommuniziert wird.
Nicht zuletzt spielt hier die Farbauswahl eine bedeutende Rolle. Die Farben
übernehmen eine vermittelnde Funktion.“

Joana Sell, Kunsthistorikerin