Von der Sehnsucht ganz rund zu sein - Die Gaben

2006, Werkzyklus, Transparente Materialbilder mit dreidimensionalem Ausdruck

Künstlerische Intention

Der 2006 entstandene Werkzyklus greift einen Mythos vom Menschen nach Platon auf. Dieser Mythos besagt, dass der Mensch ursprünglich kugelgestaltig gewesen, aber von Zeus zur Strafe für seinen Hochmut halbiert worden sei, so dass er sich nun immerfort nach der anderen Hälfte seiner selbst sehne, nach ihr unterwegs sei, um wieder zur Ganzheit zu finden.

Um meine philosophischen und spirituellen Anliegen verdeutlichen zu können, habe ich eine spezielle Ausdrucksform für die Synchronität von Bedeutungsebenen entwickelt. Ich montiere Acrylglas auf Leinwände. Dabei steht das Acrylglas für die Diesseitigkeit, das Irdische, das Menschliche. Die Leinwand, die durch das Acrylglas durchscheint, wird zum Träger der Jenseitigkeit, des Übernatürlichen, des Göttlichen. Durch diese optische und malerische Verbindung kann ich Gleichzeitigkeit, Transparenz und Synchronität der beiden Bild- und Bedeutungsebenen zum Ausdruck bringen.

Kreisflächen dominieren den vorliegenden Zyklus. Der flächige Auftrag des Kreises stellt von jeher die Fülle, die Vollständigkeit, die Ganzheit dar. Symbolisch betrachtet kann der Kreis für den einzelnen Menschen oder auch für eine Gemeinschaft von Menschen stehen.

Der Halbkreis in seiner symbolisierten Form wirkt unvollkommen. Die Ergänzung erfolgt durch einen 2. Halbkreis auf einer anderen Bildebene, der das erste Halbrund zu einem vollkommenen Ganzen bildet. Dabei spiegelt quasi das göttliche das irdische Sein und umgekehrt.

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