In meinen Arbeiten beschäftige ich mich gerne mit den Dualitäten in der menschlichen Existenz. Diesseitigkeit und Jenseitigkeit, Reden und Schweigen, Werden und Vergehen. Meine Bildsprache schöpft dabei aus Metaphern.

Das vorliegende Bild benutzt die Metapher des Betenden, dessen kontemplative Haltung das geistige Emporführen versinnbildlicht. Die Haltung der Ruhe und der Aufmerksamkeit ähnelt der buddhistischen Meditation. Dass es sich hier aber eindeutig nicht um einen buddhistischen Mönch handelt, zeigt das Symbol auf der Brust des Betenden. Die kleine Kapelle, die dem Logo der internationalen Schönstattbewegung ähnelt, verweist auf einen christlichen Hintergrund. Das Ziel einer christlichen Kontemplation ist es, sich für Gottes Geist zu öffnen. Ganz bewusst habe ich Teile der Leinwand unbehandelt belassen und nicht bemalt, um damit auf das Jenseitige zu verweisen und auf Gott in seiner Ursprünglichkeit.

Maria Lohaus