Knocking at the Door
Die Arbeit zeigt einen entblößten Menschen, der kniend vor einem Türrahmen um Einlass bittet. Der menschlichen Gestalt liegt eine Skizze von Michelangelo zugrunde. Seine Zeit, die Renaissance, war geprägt durch ein geistiges Erwachen, die den Menschen in seiner Schönheit, seiner Freiheit und in seiner Würde nach dem Vorbild der Antike neu entdeckte.
Die Darstellung greift diesen Gedanken der Renaissance auf und verbindet ihn allegorisch mit der Flüchtlings- und Migrationsproblematik. Sie regt an, den Anderen, den Fremden, wahrzunehmen, der entblößt und seiner Würde beraubt an unsere Tür klopft. Jeder Mensch ist Träger seiner Kultur, seines Geschlechtes, seines Glaubens und seiner Überzeugungen. Das macht uns aneinander ähnlich, trotz aller Unterschiede. Die Individualität und Verschiedenheit, die Veränderlichkeit unseres Wesens lässt Neugierde und Dynamik aufkommen, sich dem Anderen zu nähern und ihm Einlass in unseren Lebensraum zu gewähren.
Maria Lohaus