Heimat-Los, so lautet der Titel des vorliegenden Werkes, das großflächig mit Ölfarbe auf Leinwand gearbeitet wurde. Er verweist nicht nur auf die dramatische Situation der Flüchtlinge infolge kriegerischer Auseinandersetzungen, sondern auch auf die Heimatlosigkeit vieler Menschen, die durch Internationalisierung und Globalisierung freiwillig aus wirtschaftlichen Gründen ihre angestammte Heimat verlassen und sich oft als heimatlos verstehen. Ihr Los, ob selbst- oder fremdbestimmt, ist das Suchen nach Orientierung in der Fremde und die Sehnsucht nach Heimat.
Durch seine Farbgebung wurde das Bild in zwei Abschnitte gegliedert. Im unteren dunklen Teil sehen wir kreisförmige Gebilde, die an Köpfe und damit an eine Menschenmenge denken lassen.
Die Menschenmenge steht dem oberen hellen Teil des Bildes gegenüber, der in blau-, beige- und ockerfarbenen Tönen gehalten wurde und eine Landschaft mit einer Vielzahl an abstrahierten, zum Teil orientalisch anmutenden Häusern zeigt. Das verlorene Heimatglück?
Die zwei knorrigen Bäume auf der rechten Seite lassen durch ihre Farbgebung eine gedankliche Verbindung zum unteren Teil des Bildes erahnen. Ohne Blattwerk und Früchte wirken die Bäume vertrocknet und leblos. Die Menschenmenge befindet sich im Dunkeln und der Einzelne wirkt in der Menge anonym.
Die Ölfarbe mit ihrer samtweichen Farbgebung unterstreicht die sehnsuchtsvolle Ausstrahlung der Arbeit nach etwas, was die einen Heimat und die anderen Utopie nennen.